Freitag, 12. Juni 2009

DNS-Sperre hat gegenteiligen Effekt

Die geplante DNS-Sperre ist nicht nur leicht zu umgehen, sondern ermöglicht sogar Straftätern, eine Liste kinderpornographischer Seiten herauszufinden.

Die Pressemitteilung der Piratenpartei hier: http://piratenpartei.de/node/768

Donnerstag, 11. Juni 2009

Der Staat und die digitalen Medien

Gesetzesentwürfe wie Datenvorratspeicherung, Bundestrojaner, Internetzensur und das Verbot von "Killerspielen" zeigen, dass in der deutschen Politik mittlerweile die digitalen Medien durchaus wahrgenommen und dafür auch Gesetze erlassen werden - auch wenn es so aussieht, als würden Politiker Sündenböcke suchen bzw. versuchen, billige Stimmen zu erhaschen. Im folgenden Text will ich erklären, was diese Gesetze für die deutschen Bundesbürger bedeuten würden und wieso ich glaube, dass diese Gesetze wirklich erlassen werden.

Datenvorratspeicherung aka Stasi 2.0

Um das Verhalten potentieller Terroristen festhalten zu können ist es sinnvoll deren Kommunikation in jeder technischen Form mitzuspeichern. Jedoch sieht der Staat anscheinend in jeden Menschen einen Terroristen, denn von jeden Bürger werden diese Daten mitgespeichert. Ein nettes Video zur Verdeutlichung gibt es auf http://www.dubistterrorist.de.


Der Name Stasi 2.0 leitet sich von der alten Stasi der ehemaligen DDR ab. Diese überwachte auch die Telefone ihrer Bürger. Aus Erzählungen habe ich erfahren, dass man jedoch durch ein klicken in der Leitung bemerken konnte, ob man abgehört wird - die Stasi hatte also Schwachstellen. Durch den Zusatz 2.0, der aus der Informatik stammt, meint man eine neue verbesserte Version der Stasi.  Diese funktioniert effizienter und unauffälliger als die Erste, da durch die Digitalisierung Daten automatisch schneller ausgewertet werden und ein Abhören einer digitalen Verbindung das original nicht verändert - es ist also kein Klicken oder Rauschen mehr in der Leitung. Erstaunlich dabei ist, dass der Westdeutsche früher froh war, keine Stasi zu haben, nun aber eine vielfache Verbesserung freiwillig zulässt, weil ein Politiker behauptet, dass es gegen Terrorismus hilft. Noch eine Bemerkung: Den Ostdeutschen wurde die Stasi aufgezwungen.


Um Übrigen kann die Datenvorratspeicherung durch Anonymisierungsdienste und Verschluesselung problemlos von Terroristen umgangen werden, wodurch nur Daten des Durchschnittsbürgers ausgewertet werden können.

Internetzensur

Im Moment ist geplant, das Internet wegen Kinderpornographie zu zensieren, was sich auf Anhieb eigentlich als gute Lösung anhört. Jedoch weiß jeder, der Ahnung von Netzwerken hat, wie man diese Sperre umgehen kann und die anderen können sich im Internet ein Tutorial suchen. Der Zeitaufwand ist für einen Informatiker ca. 1-2 Minuten und für den Rest 5-15 Minuten. Die Tatsache, dass die Politiker das mittlerweile wissen, jedoch trotzdem dieses Gesetz einführen wollen zeigt, dass sie Kinderpornographie nutzen, um Wählerstimmen zu bekommen und das eigentliche Interesse zur Bekämpfung nicht wirklich besteht. Eine gute Lösung zu finden würde länger dauern und weniger Wähler locken.

Das Verbot von "Killerspielen"

Der Satz "ich spiele selbst viele Egoshooter und bin noch nicht amok gelaufen" findet sich ziemlich oft in Gamerforen. Das beruht darauf, dass die letzten jugendlichen Amokläufer das Spiel Counter Strike besessen haben. Counter Strike wird vor allem in den TV-Medien - deren Zielgruppe eher die ältere Generation ist, jedoch trotzdem von allen Geld haben wollen - als das Killerspiel überhaupt dargestellt. Tatsache ist, dass fast jeder Jugendliche Counter Strike installiert hat - und somit auch die Amokläufer. Diese Tatsache wird jedoch in den Medien umgedreht, denn wohin soll das führen, wenn fast alle Jugendliche dieses "Killerspiel" besitzen.

Dass psychische Probleme die eigentliche Ursache der Amokläufe sind ist den Politikern klar geworden. Als Konsequenz hat nun jede Hauptschule einen Sozialpädagogen, der mit der Anzahl der Schüler jedoch überfordert ist. Diese Fachkräfte jedoch zu verstärken, ist vor der Wahl jedoch nicht Spektakulär genug, um Wählerstimmen zu bekommen. Viel effektiver ist ein Sündenbock, auf dem man die Probleme schiebt (funktionierte in Deutschland früher auch schon). An der Tatsache, dass Schüler trotzdem frustriert sind und keine Fachkräfte ihnen helfen können, ändert das jedoch nichts, was wirkt, als ob Politiker die Amokläufe für Wählerstimmen nutzen, jedoch nur geringes Interesse an der Beseitigung des Problems haben.

Dienstag, 2. Juni 2009

Internet Prognose 2015

Das Internet hat sich die letzten 5 Jahre intensiv in den deutschen Haushalten ausgebreitet und wird mittlerweile schon von vielen Handybenutzern verwendet. Dabei ist das sog. Web2.0 entstanden, was die grauen, haesslichen alten Homepages abgeloest hat und statt statischen Webseiten hat man heute Webanwendungen. Jetzt versuche ich, eine Prognose fuer 2015 zu erstellen, wie dann das Web aussieht. Ab jetzt tu ich so, als waehr ich im Jahre 2015

Flash ist ausgestorben

HTML 5 hat durch seine Erweiterungen des alten HTML 4.01 Standards das proprietaere Flash verdraengt. Die audio und video Tags gaben Youtube die Moeglichkeit, komplett auf HTML zu setzen. Browserspiele werden in canvas Elementen gezeichnet und direkt vom Browser ueber Javascript, berechnet. Javascript wird dann schon lange
JIT kompilieren
und somit eine der schnellsten Sprachen sein.

Neue Kommunikation

E-Mails und IM sind am aussterben, denn Google hat vor fuenf Jahren Google Waves auf den Markt gebracht. Eine Wave kann dabei von einer bestimmten Anzahl von Menschen im Browser bearbeitet werden, wobei jeder sofort die eigenen Aenderungen und die Aenderungen der anderen sieht, was Instant Messaging ermoeglicht. Zusaetzliche Gadgets ermoeglichen eine Just-in-Time Uebersetzung in die eigene Sprache, Umfragen in Echtzeit, Schach Partien, Google Maps Einbindung etc. Dinge wie E-Mail und IM sind mittlerweile zu statisch und kompliziert, jedoch noch toleriert (wie das Fax im Jahre 2009). Zusaetzlich waren diese meisst unverschluesselt, was eine 20-30 jaehrige Altlast des Internets war.

Standardtoolkit wird HTML - Das Betriebsystem der Browser

Immer weniger Programme muessen auf dem Rechner installiert werden - sie werden im Browser aufgerufen. Es ist nicht mehr noetig, Daten umstaendlich zu verschicken, da sie sich ohnehin schon im Web befinden - man muss nur noch URLs verschicken. Wechselmedien wie USB-Sticks, CDs oder DVDs gelten als veraltet, denn wer traegt Daten, die nur virtuell existieren physikalisch mit sich rum? Filme, Videos, Musik, Fotos, Office Dateien - alles befindet sich im Internet. Man hat Zugriff von jedem PC der Welt und von allen Handys, die noch im Umlauf sind.

Musik und Filme

Musik und Video ist mittlerweile frei. Die Plattenfirmen haben eingesehen, dass durch den Verkauf von CDs mittlerweile kein Geld mehr zu holen ist und es aufgegeben, gegen Raubkopierer vorzugehen. Kuenstler stellen ihre Kunst freiwillig ins Netz und leben von Spenden oder oeffentlichen Auftritten. Nun bestimmen die Benutzer im Netz, welcher Kuenstler mehr Erfolg und welcher weniger Erfolg hat und weniger das Geld, das dem Kuenster zur verfuegung steht. Ansonsten gibt es Webseiten, die Musik und Videos zum Streamen anbieten. Diese Finanzieren sich entweder durch kleine Beitraege im Monat und/oder Werbung. Auf diesen Seiten koennen Kuenstler ihre Werke veroeffentlichen. Das Geld der Einnahmen abzueglich der allgemeinen Kosten der Webseiten wird auf die Kuenster mit einer Gewichtung aufgeteilt. Die Gewichtung ist dabei die Anzahl der Zugriffe auf deren Werke dividiert durch alle Zugriffe.

Canvas (HTML5) Cheat Sheet

Auf blog.nihilogic.dk hab ich ein nettes Cheat Sheet zum Thema Canvas gefunden. Canvas ist ein Rechteck, auf das man via Javascript zeichnen kann. Dieses platziert man im HTML-Code. Somit kann man interaktive Bilder oder andere Effekte in die Webseite integrieren, ohne auf Flash setzen zu muessen. Erfunden wurde es von Apple, Firefox hat diesen Tag schon seit laengeren uebernommen und jetzt kommt is in die HTML5 Spezifikation.